Kaiserlich königliches Flair
Stadt mit k u. k. Geschichte
Funde belegen, dass schon die Römer und Kelten hier siedelten. Die große Blütezeit von Ischl begann aber erst im 19. Jahrhundert. Mit den Solebädern des Salinenphysikers Josef Götz interessierten sich plötzlich auch auswärtige Ärzte und in der Folge Patienten für Kuren in Ischl. 1822 kamen die ersten Kurgäste, 1823 wurde das erste Solebad gegründet und 1827 das erste Hotel des Salzkammergutes. Durch die Etablierung der Sommerfrische kamen betuchte Touristen aus ganz Europa hier her, um das heilende Wasser, die saubere Luft und die romantische Natur zu genießen. Kaiser Franz Joseph I. war von Ischl schon in Kindertagen angetan. Schon seine Eltern erholten sich hier und er verbrachte ganze 81 Sommer hier! Keine Überraschung, dass er seine Sommerresidenz hier errichtete und auch die Verlobung mit Sissi in seinem Lieblingsort stattfand. Als Hochzeitsgeschenk bekam das Paar eine Sommervilla von den Eltern, welche später zur Kaiservilla werden sollte. Sie ist aufgebaut in der Form eines „E“ (für Elisabeth). Mit dem Kaiser kamen Kultur und viele Touristen in die Stadt. Der Ruf von Ischl hallte durch ganz Europa. Anton Bruckner, Johann Strauß, Franz Lehár und Johannes Brahms verbrachten hier regelmäßig den Sommer. Ischl war ein Künstlertreffpunkt von Weltrang geworden. Die baulichen Zeugen dieser Zeit machen noch heute den Reiz von Bad Ischl aus. 1906 wurde Ischl schließlich in Bad Ischl umbenannt. 1920 erlangte man die Bezeichnung Kurort und 1940 wurde Bad Ischl schließlich zur Stadt erhoben.
Sehenswertes Ischl
Bad Ischl ist schon allein für einen Spaziergang einen Besuch wert. Wer sich aber näher mit der Stadt beschäftigen möchte, sollte sich einige Dinge genauer ansehen. Unübersehbar und strahlend im Zentrum von Bad Ischl liegt die Kaiservilla mit dem weitläufigen Kaiserpark, dem Marmorschlössl und dem Teehaus von Sissi. Wer etwas über die Geschichte der Monarchie erfahren möchte, sollte hier eine Führung buchen. Die Villa des Operettenkomponisten Franz Lehár steht direkt an der Traun und ist noch im Ursprungszustand erhalten (Besuch nur mit Führungen möglich). Einst solle er gesagt haben, dass ihm hier immer die besten Ideen einfallen würden. Sicher ein Grund mehr Bad Ischl zu besuchen. Die Trinkhalle im Zentrum stammt aus 1831 und steht wie ein griechischer Tempel da. Sie war früher Ort für Trinkkuren und dient heute als Haus des Gastes mit einer Reihe von Veranstaltungen. Das Museum der Stadt ist im Verlobungshaus von Franz Joseph und Elisabeth beheimatet. Hier erfährt man alles über Geschichte, Salzgewinnung, Kuren, Brauchtum und natürlich über das kaiserliche Leben und die Kultur dieser Zeit. Die Ostasien-Sammlung des Weltreisenden Ischlers Hans Sarsteiner ist ebenfalls sehenswert. Weitere interessante Museen der Stadt sind das Fotomuseum, das Naturmuseum Salzkammergut und das Fahrzeug-Technik-Luftfahrt-Museum. Wer die Aussicht genießen möchte, sollte sich auf den Siriuskogel begeben oder eine Fahrt mit der Katrin-Seilbahn wagen.
Ischler Genuss
Kulturgenuss steht in Bad Ischl auf der Tagesordnung: Kongress & TheaterHaus, die Operettenfestspiele, das Lehárfestival oder der Bauernherbst sind nur einige der sehenswerten Punkte auf dem jährlichen Veranstaltungskalender. Unbedingt erwähnen sollte man auch eine kulinarische Besonderheit von Bad Ischl. Denn hier steht die Konditorei Zauner. Sie war einst k. u. k. Hofzuckerbäckerei und kreierte für das Kaiserpaar manch süße Köstlichkeit, die man noch heute kaufen kann. Dazu gehören die Ischler Oblaten, Ischler Törtchen, Ischler Kipferl, der Zauner Guglhupf und natürlich der berühmte Zauner Stollen.
Wir empfehlen, sich einfach ins Café Zauner zu setzen und sich den süßen Genüssen hinzugeben.
verfasst von Christian Messmer