Energie sparen und ökologisch handeln

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Hotel Winzer

Markus Winzer macht sich Gedanken um die Zukunft. Welches Erbe hinterlassen wir unseren Kindern? Was können wir tun, um weniger Ressourcen und Energie zu verbrauchen. Wir haben Markus Winzer auf den Zahn gefühlt, um herauszufinden, wo das Hotel Winzer steht und wie sich ökonomisches und ökologisches Handeln verbinden lassen.

Das Interview mit Markus Winzer

Hallo Markus, das Hotel Winzer ist ein Hotel mit einem großen Wellness-Angebot. Welche Motive bewegen Euch dazu energieeffizient und ökologisch zu handeln?

Wir sind als Wellnesshotel stark abhängig von Energie. Bei unserem Verbrauch geht das schon richtig ins Geld. Da gibt es viel Einsparungspotential, das wir nützen wollen und müssen, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Aber es geht nicht nur um Kosten. Wir sehen uns auch in der Verantwortung gegenüber unserer Umwelt

. Wellness hört ja nicht beim Wohlgefühl unserer Gäste auf, es ist ein ganzheitliches Konzept, dass uns auch in unserem täglichen Tun begleitet.

Wie ist der aktuelle Status im Haus? Was sind die größten Stromfresser und ökologischen Probleme?

Vom Energiestandpunkt aus sind die Heizkosten für das Warmwasser der Pools, die Saunaöfen und die Lüftungsheizung ein großes Thema bei uns. Dazu kommen die Wäscherei, die Kältetechnik im Restaurant und die Beleuchtung.

Wie hoch ist die Stromrechnung für einen Monat?

Die Stromrechnung ist natürlich auch von der Witterung abhängig, aber wir bewegen uns für Strom und Gas schon im zweistelligen Tausend-Euro-Bereich. Die Rechnung wäre aber noch höher, wenn wir nicht selbst auch mit Gas Strom produzieren würden.

Wie sieht es mit dem Müll aus?

Wir haben es geschafft unseren wöchentlichen Restmüllverbrauch auf 180 Liter zu reduzieren. Das klingt erst Mal gar nicht so wenig, wenn man aber bedenkt, dass wir ausgebucht fast 200 Gäste beherbergen und ein normaler Haushalt schon eine Mülltonne mit 90 Liter pro Woche füllen kann, ist das schon eine respektable Leistung. Das ist natürlich nur durch penible Mülltrennung und tägliche Kontrolle möglich. So können wir viel Müll in den Recycling-Kreislauf zurückbringen.

Wo gibt es weiteres Potential?

Weiteres Potential gibt es noch in der Feinabstimmung. Leider ist das bei einer älteren Heizungsanlage nicht so einfach. Man will ja den Komfort für den Gast auf jeden Fall erhalten. Außerdem sehe ich noch Potential bei älteren Kälteanlagen, davon haben wir aber kaum noch welche im Einsatz. Was ich mir noch vorstellen kann, ist eine Optimierung der Laufzeiten bei den Blockheizkraft-Anlagen.

Ihr habt ja auch schon einige Investitionen getätigt, die Euch energieeffizienter machen sollen. Wie lange braucht es, bis sich diese Ausgaben amortisieren?

Das kommt ganz darauf an... Bei den E-Ladestationen ist es zum Beispiel eine Kooperation bei der die Hardware teilweise kostenlos ist, wenn wir die Infrastruktur schaffen und den Strom für unsere Gäste zur Verfügung stellen. Bei den Blockheizkraftwerken können wir auf Förderungen der EU und des Landes zurückgreifen. Das ist schon hilfreich. Natürlich bedarf es bei diesen Maschinen regelmäßiger Wartungsarbeiten, welche dann auch noch zu den Gaskosten dazu kommen. Der Großteil der Investitionen ist nach fünf bis zehn Jahren eingespart, was förderbare Projekte natürlich interessanter macht.

Was machst Du persönlich in Deinem Alltag um nachhaltig und ökologisch zu Handeln?

Ich trenne meinen Müll so genau, wie wir das auch im Hotel machen und ich versuche beim Einkaufen möglichst auf umweltfreundliche Produkte zurückzugreifen. Beim Kochen praktiziere ich das Zero Waste-Prinzip.

Danke für das Interview.

verfasst von Christian Messmer