Mehr als nur Osterhase und Ostereier

Hinter dem Osterfest steckt weit mehr als man glaubt

Warum feiern wir Ostern?

Ostern ist ein jährlich wiederkehrendes christliches Fest bei dem die Wiederauferstehung Jesu Christi gefeiert wird. Drei Tage nach dem Tod am Kreuz wurde Jesus von den Toten erweckt und kehrte in den Himmel zurück. Sein Grab wurde leer aufgefunden, obwohl der Eingang versperrt und bewacht wurde, daher wird die Wiederauferstehung als letztes Wunder Christi gesehen. So steht es in der Bibel. Doch Ostern gab es schon bevor das Christentum sich durchsetzte. Abseits der christlichen Wurzeln war Ostern bereits ein heidnisches Fest, um den Neubeginn im Jahr und die Fruchtbarkeit zu feiern. Der Brauch mit dem Eierverstecken kommt aus eben diesem heidnischen Kulturkreis. Eier sind ein Symbol des Lebens und wurden verschenkt. Die Kirche sah diese Art heidnischen Brauches nicht gern und so wurden die Eier, nachdem die Kirche den Brauch unter Strafe gestellt hatte, nicht offiziell verschenkt sondern in den Feldern versteckt. Nach und nach wurde der Brauch aber ins Christentum übernommen.

Wie feiert man Ostern in Österreich?

Neben dem üblichen Ostereierverstecken gibt es auch in Österreich viele verschiedene Osterbräuche, die teilweise sehr regional begrenzt ausgelebt werden. Das Eierfärben geht auf das Mittelalter zurück. Früher wurden die Eier fast ausschließlich rot gefärbt, denn dies war die Farbe der Fruchtbarkeit und des Lebens. Andere Theorien glauben, dass das Eierfärben etwas mit der Fastenzeit zu tun haben könnte. In der Fastenzeit durften keine Eier gegessen werden und so machte man sie durch Kochen haltbar und färbte sie, um sie später von den rohen Eiern unterscheiden zu können. Das Eierpecken ist ebenfalls ein weit verbreiteter Brauch, bei dem man sich ein gekochtes Ei aussucht und es Spitze an Spitze aneinander schlägt. Der Verlierer muss sein beschädigtes Ei essen und der Gewinner ist der, dessen Ei am Ende übrig bleibt. Osterfeuer sind vor allem in den Bergen bekannt. Damit wurde der Winter endgültig ausgetrieben und um gute Ernte gebeten. Die bis zu zehn Metern hohen Holztürme sind ebenfalls heidnischen Ursprungs. Ein weiterer Österreichischer Brauch sind die Ratscherbuam. Da in der Karwoche die Glocken still stehen und erst wieder am Ostersonntag läuten, sie fliegen am Gründonnerstag bekanntlich nach Rom, muss diese Aufgabe jemand anderer übernehmen. Die Ratscherbuam, meist Kinder aus der Region, erzeugen mit ihren aus Holz gebastelten Instrumenten einen lauten und knatternden Ton und ziehen durch die Orte. Im Lungau gibt es einen einzigartigen Brauch, der nur noch in Wölting ausgeübt wird. Das sogenannte Gonesrennen findet immer am Ostersonntag statt. Es ist das Rennen des Gänserichs, bei dem Pärchen eine lange Reihe bilden und vorne ein Mann (der Gones) steht, welcher als Einziger keine Partnerin hat. Das letzte Paar rennt nun getrennt los und der Gones versucht die Frau zu fangen. Ist er erfolgreich, so stellt er sich mit seinem Fang wieder in die Reihe und der übriggebliebene Mann ist der neue Gones. Zu den kulinarischen Bräuchen gehören das Osterlamm und der süße Osterzopf oder Osterstrutzen.

Osterbräuche aus aller Welt

Auf der anderen Seite der Erdkugel, in Australien, gibt es keinen Osterhasen! Dort sind die Langohren zur Plage geworden und derart unbeliebt, dass der Osterhase einfach durch das Beuteltier Bilby ersetzt wurde. Das ist auch ganz praktisch, denn Bilby kann die Eier in seinem Beutel transportieren.

In Bulgarien bewerfen sich Familienmitglieder nach der Ostermesse mit gefärbten Eiern. Bleibt ein Ei unbeschädigt, dann wird dessen Besitzer ein erfolgreiches Jahr bevorstehen. Ebenfalls um Eier geht es in England. Dort werden die Eier mit Namen beschriftet und in einem Sieb grob geschüttelt. So gehen viele Eier kaputt. Das letzte unbeschädigte Ei gewinnt. Manche lassen die Eier auch einen Hügel hinunterrollen. In Irland begräbt man am Ostersonntag Heringe in kleinen Gräbern, ein Symbol für das Ende der Fastenzeit. In Mexiko geht es zu Ostern wild zu. Die Straßen werden am Ostersamstag bunt geschmückt und Pappmaschee-Figuren aufgehängt, geschlagen und verbrannt. Dies soll den Sieg des Guten über das Böse symbolisieren. Die Figuren beschränken sich aber nicht nur auf Bösewichte wie den Teufel, auch unbeliebte Politiker kommen dabei in Pappmascheeform ihre Strafe. Von Polen bis in die Slowakei, Tschechien und Rumänien sind die Frauen am Ostermorgen nicht sicher. Sie werden von Männern gejagt und mit Wasser bespritzt, manche landen sogar in der Badewanne. Diese Tradition soll Krankheiten und böse Mächte aus dem Körper vertreiben. Als Dankeschön werden die Männer mit Eiern beschenkt.

Wie Ihr dieses Jahr Ostern feiern werdet, tja, das bleibt natürlich Euch überlassen... :-)

Das Team vom Hotel Winzer wünscht Euch aber auf jeden Fall frohe Feiertage!

verfasst von Christian Messmer