Kulinarisch verliebt – im Hotel Winzer

Renate Winzer im Interview über hauseigene Gaumenfreuden

Renate Winzer ist die Chefin im Hotel Winzer und zuständig für die Küche im Wellness- und Kuschelhotel. Das ist ein verantwortungsvoller Job, immerhin arbeiten im Haus vier Köche, zwei Mehlspeisen-Köche, zwei Frühstücksköche und drei Abwäscher. Welche Herausforderungen muss man dabei täglich stemmen? Wie sieht das kulinarische Angebot im Haus aus? Nimmt man auch auf Veganer und Vegetarier Rücksicht? Renate gibt Antworten auf diese und andere Fragen in unserem Interview.

Hallo Renate, Du bist so etwas wie die "kulinarische Grand Dame" im Hotel Winzer. Wie sieht ein Arbeitstag für Dich aus?

Man muss im Hotelbetrieb schon flexibel sein. Am Vormittag widme ich mich den Bestellungen. Das benötigt einiges an Zeit. Bei Bedarf helfe ich danach auch in der Küche aus. Da geht es dann hauptsächlich um Mehlspeisen für das Nachmittagsbuffet. Ist das erledigt, kümmere ich mich um die Deko, den Garten, die Menüplanung und alles gerade ansteht. Abends ist meine Aufgabe das Arrangieren und Anrichten der Speisen für unsere Gäste. Es gibt also den ganzen Tag viel zu tun.

Wofür steht das Hotel Winzer kulinarisch? Was kann man sich als Gast erwarten?

Wir versuchen unserer gut bürgerlichen Küche aus Österreich treu zu bleiben, immerhin repräsentieren wir auch eine regionale Esskultur. Trotzdem bemühen wir uns auch, frischen Wind hineinzubringen und Traditionelles mit Neuem zu kombinieren. Unsere Gäste können abends immer aus zwei verschiedenen Vorspeisen und Suppen, vier Hauptgängen, darunter ein vegetarisches und ein Fischgericht, und aus zwei verschiedenen Desserts wählen. Da ist für jeden etwas dabei.

Wie hat sich das kulinarische Angebot über die Jahre verändert? Welche Speisen sind bei den Gästen besonders beliebt?

Das Thema Kuscheln hat bei uns natürlich auch in der Kulinarik einen hohen Stellenwert. So bieten wir abends immer ein „Sinne Gericht“ an. Das heißt, dass wir bei diesen Speisen aphrodisierende Zutaten verwenden. Das kommt gut an. Natürlich kann man auch ein klassisches Candle Light Dinner buchen. Beliebt sind auch Besonderheiten wie das Fondue Chinoise, kleine Leckereien oder das Schokofondue mit frischen Früchten oder Schokoerdbeeren, alles auch aufs Zimmer möglich. Genauso wie das Kuschelfrühstück für zwei. Man darf sich bei uns also auch kulinarisch wie im Himmel fühlen.

Regional, saisonal und biologisch wird für viele Gäste immer wichtiger. Woher bezieht Ihr Eure Lebensmittel?

Da ist ein sehr wichtiger Aspekt bei uns! Regionalität geht immer vor und das ist nicht bloß so daher gesagt, damit es für die Gäste gut klingt. Wir haben viele regionale Produzenten, die uns mit bester Qualität versorgen. Die handgerührte Marmelade vom Weninger Bauern, die Eier vom Eierhof Schobersberger, Milch und Käse vom Stauferbauern, Wurst und Schinken von der Metzgerei Stabauer, Bio Fleisch von der Metzgerei Burgstaller oder Schafskäseprodukte vom Häusl Bauer, um nur einige zu nennen. Wir kochen, sofern es möglich ist, primär mit regionalen Zutaten.

Es gibt immer mehr Menschen, die auf Fleisch verzichten. Was erwartet Vegetarier und Veganer im Hotel Winzer?

Wir bieten natürlich auch vegetarische Küche an. Hier probieren wir gerne neue Speisen aus und vieles machen wir auch abhängig von der Saison, damit die Frische auch am Teller ankommt. Vegane Küche bieten wir jedoch noch nicht an.

Ihr bietet eine ¾ Verwöhnpension im Haus an? Kannst Du uns das erklären?

Also das ist eigentlich ganz einfach. Man ist damit eigentlich den ganzen Tag über kulinarisch versorgt: Von acht bis halb elf Uhr gibt es ein gesundes und reichhaltiges Frühstücksbuffet. Von elf bis eins bieten wir einen kleinen Brunch. Entweder Würstl in verschiedenen Variationen oder eine pikante Suppe. Dazu gibt es Gebäck, Plundergebäck, Butter, Honig und Marmelade. Von halb zwei bis vier folgt das Nachmittagsbuffet. Da gibt es Jausenbuffet, Salatbuffet, Suppe, warme Gerichte, Mehlspeisen (im Sommer Eis), Kaffee und ein Tee-Buffet. Und ab halb sieben servieren wir Abendessen mit Aufstrichen am Gedeck, Salaten und Dressings vom Buffet, ein fünfgängiges Wahlmenü und Käseauswahl vom Buffet.

Das Auge isst ja bekanntlich mit. Ist das der Grund für die gleich ACHT verschiedenen Restaurantbereiche?

Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, deshalb die unterschiedlichen Restaurants. So kann sich jeder selbst sein Lieblingsrestaurant aussuchen. Das Essen ist aber dasselbe. Unser neues Highlight ist unser neu gestalteter Speiseraum (seit Mai 2020), der sich meiner Meinung nach sehr gelungen und außergewöhnlich präsentiert.

Im Haus gibt es auch eine vielfach prämierte Cocktailbar. Was macht diese denn so besonders?

Das Ambiente in Marks NY Bar ist sehr einladend und hochwertig. Kuschelig mit etwas Glitzer – das passt perfekt zu uns! Und natürlich die tollen Cocktails und Drinks von unserem Sohn Markus. Das ist seine Leidenschaft und darin ist er wirklich gut! Die Auszeichnungen von Falstaff zeigen, dass nicht nur ich so denke.

Eine Frage habe ich noch vergessen! Was wäre eine Hausspezialität, die Du mir empfehlen könntest?

Unsere Hausspezialität ist unser Scheiterhaufen! Der ist so beliebt, dass viele Gäste schon bei der Anreise fragen, ob und wann es wieder Scheiterhaufen gibt. Daher steht er auch mindestens zwei Mal pro Woche am Menüplan. Mein persönliches Lieblingsgericht ist das Filetsteak vom Bio Rind mit Pfeffersauce, Speckbohnen und  Kartoffelgratin...

Danke für das Interview Renate. Ich denke, ich werde mir jetzt einen Scheiterhaufen bestellen ;)