St. Georgen im Attergau

Viel Geschichte, Kultur und Natur

Von Kelten, Römern und Herzogen

St. Georgen im Attergau liegt nahe dem Attersee im Hausruckviertel Oberösterreichs. Schon früh begannen hier Menschen zu siedeln. Ausgrabungen belegen Keltensiedlungen aus der Bronzezeit (4. Jahrhundert vor Christus). Diese Siedlungen gehörten zum Keltenreich Noricum. Die Kelten aus St. Georgen tauschten Waren mit Hallstatt und begruben ihre Toten in Hügelgräbern. Der Keltenbaumweg berichtet heute über die Lebensweise der Kelten vor über 2000 Jahren. Nach den Kelten kamen die Römer ins Land. 15 vor Christus eroberten sie Noricum und gliederten auch den Attergau ins Imperium Romanum ein. Sie sollten bis 488 über dieses Land herrschen.

Die Besetzung durch die Römer mündete in einem friedlichen Zusammenleben zwischen Römern und Kelten. Die Kulturen vermischten sich und Landwirtschaft sowie Infrastruktur erlebten enormen Aufschwung. Nach Einfällen durch Germanen und Hunnen zogen sich die Römer zurück und die Baiern übernahmen das Kommando. Sie rodeten große Flächen und errichteten Dörfer. Auch wurde das Gebiet in Gaue eingeteilt und der Name Attergau tauchte erstmals (790 nach Christus) auf. St. Georgen entstand aus dem Attergaudorf, nachdem dem Heiligen Georg dort eine geweihte Kirche gebaut wurde. Bayrische Herzöge herrschten im Land und machten es später zum Gerichtssitz. 1463 wurde St. Georgen zum Markt erhoben und fiel 1490 an das Fürstentum Österreich ob der Enns. 1848 wurden die Bauern aus ihrer Leibeigenschaft entlassen und zu freien Bürgern. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich und seit 2002 zur Tourismusregion Salzkammergut.

Die 1000-jährige Linde

Die 1000-jährige Linde ist ein Wahrzeichen von St. Georgen im Attergau. Sie steht unter Naturschutz und war bis ins 16. Jahrhundert ein Ort an dem über Recht und Unrecht befunden wurde. Sie wird auch 1000-jährige Linde im Gries genannt und wurde 1114 gepflanzt – im selben Jahr als der Kirchturm erbaut wurde. Sie ist ca. 30 m hoch und mit einem unglaublichen Umfang von 29 m auch fast so breit wie hoch.

Kultur und Natur

Sehenswert in dem Ort mit knapp 4.500 Einwohnern ist die Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert mit Elementen aus der Guggenbichler Werkstatt. Die Burgruine Kogl auf dem Koglberg stammt aus dem Jahr 1264 und wurde 1524 verlassen. Das Schloss Kogl hingegen thront noch heute herrschaftlich am ursprünglichen Ort am Fuß des Koglbergs. Es wurde 1441 fertiggestellt und öfter umgebaut. Ein Highlight für Touristen ist der Keltenbaumweg. Beim Wandern am Koglberg kann man auf einer Länge von 2,5 km oder 5 km das Leben der Kelten neu entdecken. Zwei Museen gibt es auch. Im Aignerhaus wird das bäuerliche und handwerkliche Leben aus der Vergangenheit beleuchtet und im Haus der Kultur kann man diverse Ausstellungen besuchen. Sehenswert ist vor allem die Natur in der Umgebung. St. Georgen liegt mitten im Salzkammergut und eignet sich hervorragend für Ausflüge und Wandertouren an die nahen Seen wie Attersee, Mondsee oder Traunsee und auf die nahen Alpengipfel.

verfasst von Christian Messmer